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Widder – Die Geburt des Schmetterlings

26. November 2013, A 5, Farbstifte und Fotoarbeit

Widder eröffnet das astrologische Jahr und steht für die Geburt des spirituellen Menschen. Er symbolisiert auch den Geburtsort einer Idee, eines spirituellen Impulses, der eine Form annimmt.

Der Schmetterling ist ein Symbol der Seele. So wie die Raupe völlig verschieden ist von der Puppe, ist der daraus hervorkommende Schmetterling wiederum ein ganz anderer Zustand: Seine leichten Bewegungen machen es einem schwer zu glauben, dass solch ein Wesen aus den vorhergehenden Zuständen entsteht.

In diesem Gemälde versuchte ich, den Zustand der Transformation darzustellen, durch den wir auf unserem Weg zur spirituellen Geburt hindurchgehen: Man sieht ein menschliches Haupt, wie einen Kokon, aus dem ein Lichtwesen mit Flügeln wie ein Schmetterling hervorkommt. Ich konstruierte den Kopf mit verschiedenen Schichten eines Bildes von mir selbst, verschmolzen mit einem Bild von Meister CVV. Vor dem Kopf sieht man die zusammengefügten Bilder eines vergrösserten leeren Kokons, einer Puppe, in der noch der Schmetterling ist, und einen Schmetterling, der gerade daraus hervorkommt – Bilder eines kleinen Monarchen von einem indischen Freund. Ein weiterer Schmetterling befindet sich auf der Stirn des Kopfes, als ob er gerade daraus hervorkommt, und man sieht weitere Schmetterlinge in die Weite des Raumes fliegen.

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Stier – Den Fluss empfangen

27. Dezember 2013, A 5, Farbstifte und Fotoarbeit

In der Symbolik der puranischen Schriften wird der Strom des Lebens als die kosmischen Wasser des Raumes beschrieben, die von der Ebene des Schöpfers, Brahma, auf die Erde herabgebracht werden mussten. Auf Erden gab es niemanden, der die Intensität des feurigen Stroms namens Ganga (Ganges) empfangen konnte ausser Shiva, den Herrn des göttlichen Willens. So betete ein Sonnenkönig lange Zeit intensiv, bis Shiva einwilligte, Ganga zu empfangen.

Shiva, der die Mondsicher auf seinem Haupte trägt, öffnete sein Haar, und als Ganga herabkam, wurde sie im Haar gefangen und ihre Wucht reduziert, bevor ihr gestattet wurde, von seinem Haupte zum Herzen herabzufliessen und dann zu den Ebenen.

Das Haupt von Shiva repräsentiert Shamballa und das Herz des Planeten ist die spirituelle Hierarchie. Die Menschen leben in den Ebenen. Jedes Jahr im Widder wird ein neuer Jahresimpuls in Shamballa empfangen, im Stier an die Hierarchie weitergegeben und in den Zwillingen von der Menschheit empfangen.

Für dieses Gemälde wählte ich ein Bild von Shiva mit einem wunderschönen Lächeln. Ich transformierte es ein wenig, fügte die Mondsichel auf Shivas Kopf hinzu und setzte ein Bild vom Berg Kailash in den Hintergrund. Dann schuf ich die Sphäre mit dem Herabstrom der Energien auf Shivas Haupt und von dort, die Farbe nach Goldgelb ändernd, herab zur Erde. Die Luft ist vom Strom der ätherischen Energien erfüllt.

So muss es sein, wenn man im vollen Strom des Lebens steht.

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Zwillinge – Der Sohn der Sonne und die grossen Zyklen der Zeit

09. Februar 2014, A 5, Farbstifte und Fotoarbeit

Die östliche Weisheit beschreibt die Entfaltung der Schöpfungsaktivität in gewaltigen Zeitzyklen genannt Manvantaras. Sie umfassen Zeiträume, die weit vor die Schöpfung unserer gegenwärtigen Erde zurückgehen und in Zyklen ferner zukünftiger Zeiten ragen. Ein Manvantara wird von einer solaren Intelligenz, die Manu genannt wird, regiert, und der Manu, der über den gegenwärtigen Zyklus herrscht heisst Vaivasvata. Vaivasvata ist der Sohn der Sonne; er ist das Denkvermögen der Sonne und wird auch das Licht der Seele genannt. Die Sonne wird als der Weber bezeichnet, Vivasvata; sie webt um sich herum die Kugel aus Licht. Die eigentliche Bedeutung von Vaivasvata Manu ist „der Weber des Lichts der Seele“, des göttlichen Plans auf Erden.

Dieses Gemälde stellt Vaivasvata Manu als aus der Sonne im Hintergrund hervortretend dar. Hinter seinem Haupte sieht man das Strahlen des Sonnenlichts, und seine Kopfbedeckung hat die Gestalt des Sonnenmaterials, das sich bei Aufnahmen mit dem Extreme Ultraviolet Imaging Telescope (EIT) zeigt. Sein jugendliches Gesicht erinnert daran, dass er der Sohn der Sonne ist.

Die Weisen stellen die Schöpfung als aus einem goldenen Ei hervortretend dar. Man sieht eine goldene Ei-Gestalt im Hintergrund, und der Manu ist von einem Rad mit 14 eiförmigen Figuren umgeben, die jeweils die Farben des Regenbogens enthalten und die 14 Manvantaras sowie die 7 Ebenen einer jeden Schöpfung darstellen. Das Ganze ist umfasst von einem riesigen Lotus, dem Symbol der Entfaltung. Vaivasvata befindet sich in der Mitte des Lotus, und im Innern der Sonne sieht man eine höhere Oktave des Lotus, aus dem die Manvantaras hervorkommen.

Dieses Bild zu gestalten war eine merkwürdige Erfahrung. Es schien, dass es nicht hervorkommen wollte. Und als ich an ihm arbeitete, war ich nicht mit der Art, wie es sich entwickelte, zufrieden und wollte es mehrmals zerstören. Gegen Ende erkannte ich, dass meine Konzepte, wie das Bild aussehen sollte, sein Hervorkommen blockierten.

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Krebs – Kosmische Musiker und das Mond-Prinzip

02. März 2014, Farbstifte und Fotoarbeit



Reine, sublime Musik ist mit dem Göttlichen verbunden. Die Seele reagiert ganz natürlich auf Musik von hoher Qualität, und wir tauchen in ihre bezaubernden Schwingungen ein. Zu Beginn der Schöpfung, wenn der Raum zu erwachen beginnt, gibt es eine erste Gruppe kosmischer Devas. Die Schriften nennen sie die Gandharvas, die Musiker, da es Intelligenzen sind, die Periodizität und Dauer erzeugen. Sie sind die glückseligen Devas, die musikalischen Schwingungen jenseits der Schöpfung. Die musikalische Hierarchie wird geleitet von Soma, dem kosmischen Mondprinzip, das auf allen Ebenen existiert. In der Astrologie wird seine Energie durch Neptun dargestellt; auf der planetarischen Ebene ist es Venus, auf der Ebene unserer Erde ist es der Satellit Mond.

Im Zentrum des Bildes sieht man drei Sphären, die das Mond-Prinzip darstellen, zusammengesetzt aus Fotos vom Mond und einer chinesischen Elfenbeinschnitzerei. Ich stellte ein Bild der Konstellation Krebs in den Hintergrund. Die äussere, bläuliche Sphäre berührt eine niedere Sphäre; es stellt das reflektierende Prinzip dar oder die Übermittlung der lunaren Energien an die Erde.

Im oberen Teil des Bildes sieht man drei Engel mit Flageoletts, die Werken des englischen prä-raffaelitischen Malers Edward Burne Jones (1833-1899) entnommen sind. Ich überarbeitete sie, so dass sie die Devas der musikalischen Hierarchie darstellen. Die den Kosmos durchdringenden musikalischen Schwingungen werden visualisiert durch die aus dem Kosmos herabsteigenden Strahlen.

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Löwe – Das Sonnenzentrum im Herzen

09. April 2014, Farbstifte und Fotoarbeit



In der spirituellen Astrologie ist das Herzzentrum der Sitz der Seele und wird vom Löwen regiert. Das Zeichen Löwe ist der Ausdruck des Ich Bin, der Sonne unseres Wesens. Der Löwe ist das Symbol der Persönlichkeit, die von der Seele umgewandelt werden muss. Der höchste Punkt der Erleuchtung in uns ist das Kopfzentrum, und über dieses Zentrum stellt ein Yogi den Kontakt mit dem Sonnenzentrum unseres Planeten, Shamballa, her. Auf einer noch höheren Ebene gibt es eine Beziehung zum Polarstern.

Das Bild braucht einige innere Vorbereitung, bevor ich die äussere Arbeit begann. Zu Beginn druckte ich einen Kreis der Spektralfarben aus, mit 7 Ebenen pro Farbton. Ich fotografierte ein Ikosaeder aus Bergkristall und verwendete die Form dieses platonischen Körpers mit 20 Dreiecken als Ausdruck der abgerundeten Materie oder des „diamantenen Körpers“ aus der spirituellsten Materie, die ein Eingeweihter trägt. Für den Meditierenden im Innern des Kristalls wählte ich das Bild der Statue einer östlichen Gottheit in einer segnenden Haltung, das ich vor einigen Jahren im Haus von Freunden fotografiert habe. Ich stellte ihr Gesicht ins Zentrum des nach oben zeigenden Dreiecks und das Bild eines Löwen mit seinem Kopf in die Mitte des nach unten gerichteten Dreiecks. Das Farbrad platzierte ich in den Hintergrund, mit seinem Zentrum im Herzzentrum des Meditierenden; es symbolisiert das Spektrum des einen Lichts, das sich in sieben Ebenen der Schöpfung manifestiert. Die Farbe von Löwe ist Gold, und so strahlt der Löwe einen Ton goldenen Lichts aus.

Hinter das Farbrad fügte ich ein Foto vom Dhaulagiri („Weisser Berg“) im Himalaja ein, als ein Symbol des intensiven spirituellen Strebens zu den grössten Höhen. Auf die Stirn des Meditierenden setzte ich das Symbol der Sonne. Ich gestaltete die Kopfbedeckung, welche über die Pyramide hinausragt, zu einer ätherischen Darstellung von Shamballa, mit dem der Meditierende über das Kopfzentrum in Kontakt tritt. Darüber sieht man einen Stern, der den Polarstern symbolisiert, der ein Dreieck mit zwei anderen Sternen bildet.

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Jungfrau – Die Mutter und das Reifen der Seelen

10. Mai 2014, Farbstifte und Fotoarbeit



Das Erdzeichen Jungfrau symbolisiert das langsame Wachstum durch Konflikte und Krisen im “Mutterschoss der Zeit“, um das Licht der Seele zu erreichen. Wenn wir ein reines Denken erlangt haben, kann es das göttliche Licht widerspiegeln. Wenn das Licht in dem jungfräulichen Denken geboren wird, wird dies die „Geburt im Licht“ genannt. Das Licht der Urnatur wird beschrieben als die Mutter der Welt. Sie durchdringt alle sieben Ebenen der Existenz. Diese Ebenen werden die Schleier der Mutter genannt, und sie werden auch als ein Regenbogen rings um ihr Haupt dargestellt. Es heisst, dass ihre Augen die Strahlen der Gnade vermitteln, welche die Seelen zu ihrer reinen Natur emporheben.

Für dieses Bild verwendete ich die Abbildung einer kleinen Statue der Jungfrau mit einem von Sternen übersäten Schleier. Um ihr Haupt sieht man die Farben einen grossen Regenbogens, den Ebenen der Schöpfung. In den Hintergrund fügte die zwei Galaxien aus der Konstellation Jungfrau ein; sie stellen die kosmischen Augen der Jungfrau dar.

Die untere Sphäre gestaltete ich mit einem Auszug aus einem Gruppenbild, und auf jedes Gesicht legte ich eine Ebene von einem Sonnenaufgang; es illustriert die Widerspiegelung des göttlichen Lichts im menschlichen Denken. Es sind die Seelen, die in der Materie heranreifen, um die Geburt ins Licht hinein zu erleben.

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Waage – Der obere und der untere Vogel und der Magnetismus des Lebens

04. Juni 2014, Farbstifte und Fotoarbeit

In einer der Upanishaden gibt es die Geschichte von zwei Vögeln auf dem Lebensbaum, die ewige, unzertrennbare Freunde sind. Ein Vogel isst von den Früchten des Baumes; der andere erfreut sich daran, dem ersten beim Essen zuzuschauen. Der untere Vogel steht für die Persönlichkeit, die die Welt erlebt. Der obere Vogel ist die Seele, die Zeuge der Handlungen des niederen Selbst ist. Beide sind auf ewig vereint. Es ist eine sehr schöne Darstellung der Waage, die für Beziehung steht. Ein anderes Symbol für Beziehung ist der Magnet. Seine beiden Pole erzeugen ein Feld, das die Eisenfeilspäne anzieht und magnetisiert.

In diesem Bild fügte ich die beiden Symbole zusammen: Der obere Vogel in strahlendem Weiss beobachtet den unteren Vogel und schwebt darüber. Der zweite sitzt auf dem Boden und schaut nach hinten. Er ist ebenfalls weiss, aber ein wenig eingefärbt. Im Hintergrund sieht man die beiden Pole des Magneten in vertikaler Anordnung wie zwei Sonnen, die ihre Kraftfelder rings um ausbreiten und die Pole von Seele und Persönlichkeit illustrieren. Sie stellen auch den Stamm des Lebensbaumes dar, mit den Kraftlinien als Zweigen und Wurzeln.

Ich zeichnete die Linien auf einem Foto von Eisenfeilspänen, die um einen Magneten angeordnet sind. Die Spirituelle Astrologie nennt Karminrot die Farbe der Waage für den Durchschnittsmenschen, der in einer trüben Mischung von Emotion und Liebe lebt. Für einen Jünger, der die ätherischen Lotusse entwickelt hat, ist die Farbe Violett; Und wenn er sich im tausendblättrigen Lotus niedergelassen hat, ist die Farbe eine Mischung aus Blau und reinem Weiss. Man sieht diese Farbtöne im Bild schwingen.

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Skorpion – Der Meister der Violetten Flamme

09. Juli 2014, Farbstifte und Fotoarbeit

Die Arbeit des Skorpions ist die Alchimie der tiefen Umwandlung durch rhythmisches inneres Wirken. Rhythmus, Ritual und Ordnung sind mit dem siebten Strahl der violetten Schwingung verbunden. Das violette Licht ist das unmittelbar nahe subtile Licht, es hilft uns, die Vision zu erlangen, die die subtile Existenz enthüllt. Die violette Flamme bewirkt magische Umwandlungen, welche die Energien unseres Lebens neu ordnen. Der Meister des siebten Strahls, der Graf Saint Germain, ist der mit Skorpion verbundene Meister. Er unterstützt uns darin, uns selbst zu regieren, indem wir einem Rhythmus und einer Ordnung folgen.

Für dieses Gemälde machte ich einige Fotos von Kerzenflammen und arrangierte ein Bild vom Graf Saint Germain in mehrere Schichten von Flammen, die ich in ein violettes Licht umgewandelt hatte. Im Hintergrund verschmolz ich die Bilder von der Rosette einer Kathedrale und von einem blauen Diamanten. Dann begann ich, an den Farben zu arbeiten.

Nach dem Scannen des Bildes und weiterer Arbeit an den Farben sah ich, dass die Ausdrucke sich recht von den Bildschirm-Bildern unterschieden. Die Farbtöne gaben nicht die rechten Nuancen wider, und das Violett fiel nicht gut aus. Ich schlief eine Nacht darüber und arbeitete dann weiter: Ich teilte das Bild in zwei Schichten und arbeitete an den Ebenen getrennt. Dann löschte ich Teile der einen Ebene und verschmolz die beiden Ebenen. Nach einer Reihe von Ausdrucken war die rechte Leuchtkraft eingestellt.

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Schütze – Feurige Ausrichtung

08. August 2014, Farbstifte und Fotoarbeit

Schütze ist das Feuerzeichen des Bogenschützens, dem Symbol der zielgerichteten Aufmerksamkeit. Es lehrt uns, all unsere Kräfte auf eine Aufgabe auszurichten, dem Ziel unseres Lebens. Auf dem spirituellen Pfad stehen der Pfeil und Bogen für die meditative Disziplin, die Energien zu den höheren Zentren emporzuheben und den eigenen Willen an den göttlichen Willen anzugleichen.

Um den göttlichen Willen sichtbar zu machen, wählte ich eine Darstellung vom Herrn des göttlichen Willens: Ich nahm das Gesicht einer Shiva-Statue vom Gangesufer in Rishikesh, Indien. Ich entfernte von ihr andere Symboliken und legte einen Pfeil und Bogen über die Büste. Mithilfe von Fotos von der Sonne und von einem Lotus schuf ich das Sahasrara, den tausendblättrigen Lotus oberhalb des Kopfes - dem Ziel der Ausrichtung, der Verbindung zu den höheren Welten.

Für die Saite und den unteren Brustbereich gestaltete ich Formen von bläulichen Flammen; sie drücken die elektrische Spannung der feurigen Ausrichtung aus. Ich betonte sie, indem ich die Farben verstärkte.

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Steinbock - Der Sonnenaufgang

05. September 2014, Farbstifte und Fotoarbeit

In der spirituellen Astrologie symbolisiert der Steinbock die Zeit der Dämmerung auf den verschiedenen Skalen: der tägliche Sonnenaufgang, die Morgendämmerung des Jahres, oder die Geburt der schöpferischen Intelligenzen, das Erwachen der Götter.

Um diese verschiedenen Ebenen zu illustrieren, begann ich mit einem Foto von einem Sonnenaufgang mit Blick aus einem Flugzeug. Die teilweise sichtbare Sonne symbolisiert, dass unsere sichtbare Sonne ein Ausdruck der unsichtbaren Teile ist. Nach den Schriften ist nur ein Viertel sichtbar, während drei Viertel verborgen bleiben. Die umgebenden Blütenblätter von drei Schichten einer Sonnenblume und die Flammen darüber stellen die Strahlung der subtilen Ebenen dar.

Im Zentrum sieht man die Darstellung der drei Grundkräfte, von schöpferischer Tätigkeit, Durchdringung und Zerstörung – Brahma, Vishnu und Shiva. Ich schuf diese dreiköpfige Einheit, indem ich das Bild einer bräunlichen Kupferstatue in Blau mit goldenen Ornamenten umwandelte. Die Statue wurde gemacht auf der Grundlage der berühmten Trimurti, einer grossen Skulptur der dreiköpfigen Gottheit in den Höhlen der Elephanta-Insel von Mumbai. Die Schlange ist ein Symbol der Entfaltung der Zeit und der Kräfte des Lebens (Kundalini).

Für den Hintergrund wählte ich ein Foto der Konstellation Steinbock. In vielen meiner Gemälde sieht man einen dunkelblauen Hintergrund mit Sternen. Er symbolisiert den Hintergrund des unmanifesten Raumes, aus dem alle Manifestationen hervorkommen – man kann das Unmanifeste nicht illustrieren. Auch das Blau der Figuren von Göttern verweist auf ihre Herkunft aus dem unerkennbaren Hintergrund.

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Wassermann - Apollo und das Lied des Lichts

16. Oktober 2014, Farbstifte und Fotoarbeit

Auf einer sehr subtilen Ebene konvergieren Farbe und Klang und werden eins. Diese Ebene ist mit dem Wassermann verbunden und mit einer supra-kosmischen Intelligenz, Vena der Gandharva genannt. Die Veden sagen, er singe fröhlich das „Lied des Lichts“. Der griechische Apollo ist kein anderer als Vena; durch seinen Einfluss werden die Prinzipien von Klang und Licht auf den höheren Ebenen in identischen Skalen ausgedrückt.

Beim Meditieren über diese Entsprechungen stieg in mir ein Bild von Apollo auf; ein Instrument überlagerte sein Gesicht und Licht strömte von oben herab.

Für das Gemälde wählte ich ein Schwarzweiss-Foto von Apollo und konvertierte es in Hellgelb. Ich fand das Bild eines wunderschönen klassischen Instruments, der „Viola d’Amore“ (Liebes-Viola). Sie wird wie eine Violine verwendet und hat einen sanften, warmen Klang. Oben befinden sich 6-7 Spielsaiten und darunter gleichviel Resonanzsaiten - ein wunderschönes Symbol für die 6 Paare der Tierkreiszeichen oder der sieben Ebenen der Schöpfung in Manifestation und auf den subtilen Ebenen. Ich legte das Instrument auf das Gesicht von Apollo, so dass der obere Teil mit den Wirbeln und dem Kopf wie eine Leiter zu den Sphären des Lichts ist. Eine zweite Viola verschmilzt mit dem Gesicht von Apollo und ein Teil einer fast unsichtbaren dritten umgibt den Kopf wie einen Heiligenschein.

Für den Hintergrund nahm ich zunächst ein Foto von Uranus und verschmolz es mit einem anderen von einem Sternencluster aus der Konstellation Wassermann. Auch wenn man diese Elemente nicht mehr erkennt, sind sie im „Hintergrund“ dieses Bildes. Und das von oben kommende Licht scheint wie aus einem fast unsichtbaren Wassermann-Topf herabzuströmen.

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Fische – Die Tafel des Universums

17. November 2014, Farbstifte und Fotoarbeit

In der östlichen Weisheit wird der Inhalt des Raumes Akasha genannt. Die Eindrücke der vergangenen Lebenszyklen sind aufgezeichnet in der Akasha-Chronik, einer Art subtiler Fotografie. In der ‚Spirituellen Astrologie‘ stellen Fische diese ‚Tafel des Universums‘ dar, auf der ein Eingeweihter die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der ganzen Schöpfung lesen kann. Die Fische bewahren auch die Informationen über die menschliche Gestalt und ihre Beziehung zur Gestalt des kosmischen Menschen, die in den Tiefen unseres Bewusstseins verborgen sind.

Um zu illustrieren, wie der heilige Inhalt des Raumes mit seinen subtilen Aufzeichnungen sich öffnet, verwendete ich ein Bild von den bunten Glasfenstern einer gotischen Kathedrale, das ich transformierte und duplizierte. Für den kosmischen Menschen entnahm ich aus einem indischen Gemälde das Gesicht von Ishvara, dem Meister-Bewusstsein des Universums und in unserem eigenen Wesen. Auf seiner Stirn sieht man den Pfad des Lichts, der die Zirbeldrüse und die Hypophyse verbindet – die Repräsentanten der beiden Fische des Zeichens. Und darüber befindet sich die Krone des Kopfzentrums.

Unten platzierte ich die „blaue Murmel“ unserer Erde als die Sphäre unseres Lebens. Darüber legte ich das Bild eines Embryos als Symbol, dass unsere Gestalt nach dem Bilde und Gleichnis des kosmischen Menschen gemacht ist und sich in einem Entfaltungsprozess befindet.

Die Fische werden von Neptun regiert, der uns hilft, das niedere Bewusstsein, die Persönlichkeit, mit dem höheren Bewusstsein oder Gruppenbewusstsein verschmelzen zu lassen. Ich verwendete ein Foto von Neptun, um den Hintergrund des Bildes zu gestalten und um ihm eine mystische Note zu geben, denn Neptun ist die Seele unseres solaren Logos und ist mit der kosmischen Seele unseres Universums verbunden.