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Meditation 1

13. Dezember 1981, A 4, Eiweiss-Lasurfarbe auf Papier

Dieses Bild versucht die Öffnung in innere Räume auszurücken.

Die inneren Erfahrungen, die ich hatte, irritierten sehr meinen Verständnis- und Erklärungsrahmen. Sie passten nicht in die Konzepte, die ich kannte. Über Jahre suchte ich in verschiedenen Lehren nach Antworten und versuchte, eine Ordnung in Fragen zu bringen, die meine Weltsicht durcheinanderbrachten. An einer Oberflächenebene fand ich Theorien, doch ich war aufgewühlt zu einer Suche, die mich antrieb, tief in verschiedene spirituelle Bewegungen einzutauchen und zu versuchen, die fehlenden Teile zusammenzusetzen.

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Meditation 2

17. Januar 1982, A 4, Eiweiss-Lasurfarbe auf Papier>

Wie das erste Gemälde der Meditations-Serie zeigt dieses Bild die Öffnung zu den inneren Dimensionen.

Auch wenn ich die „Okkulten Meditationen“ von Meister EK / Meister KPK zu der Zeit nicht kannte, erinnert mich das Bild an die Meditation Nr. 25, wo es heisst, „in Ihm leben wir in Wirklichkeit, bis Er Sein Auge in uns öffnet“.

Der Meditierende ist eins mit dem Auge, das ihn „beobachtet“, so dass es nicht länger den Beobachter und das Beobachtete gibt, nur noch den Vorgang des Beobachtens. Dies wird durch die nach oben und nach unten gerichteten Dreiecke ausgedrückt, die miteinander verschmelzen – das Menschliche steigt empor und das Göttliche steigt herab, und eine feurige Linie verankert sich im Kopf am Ajnazentrum auf der Stirn. Fokussierte Aufmerksamkeit „schiesst“ empor, und feurige Energien strömen herab.

Und während die menschlichen Augen geschlossen sind, sind in den miteinander verschmelzenden Dreiecken die Augen der Seele weit offen und strahlen Licht vom Jenseits herein.

So gibt es Energiestrukturen, die nicht statisch, sondern höchst dynamisch sind, in einem geordneten Rhythmus.

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Meditation 3

19. Januar 1982, A 4, Eiweiss-Lasurfarbe auf Papier

Dies ist das dritte Bild der Meditations-Serie. Es zeigt den Prozess der Invokation und Evokation: Der Meditierenden sitzt unten und öffnet sich durch seinen feurigen Ruf zum göttlichen Wesen, und aus den höheren Kreisen kommt die Antwort herab als ein Energiestrom von Liebe und Licht. Er ist viel stärker als was eine einzelne Person erreichen kann, und er öffnet innere Räume, die den engen Grenzring des begrenzten Bewusstseins aufbrechen.

Man sieht Energiebewegungen, und zugleich erscheint das göttliche Wesen in weissem Licht auf dem Hintergrund aus den Umgrenzungen von goldgelbem Licht. Ich „malte“ die Gestalt, indem ich die Farbe wegliess und nur den Umriss gab. Dies verwendete ich auch bei einigen der folgenden Bilder. Der Meditierende, in seiner ätherischen Gestalt, erscheint in goldgelbem Licht, umgeben von einer dunkleren goldgelben Aura.

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Übergang

16. Januar 1982, A 4, Eiweiss-Lasurfarbe auf Papier

Ich war fasziniert von der ätherischen Struktur der Pyramide und der Doppelpyramide, die sich im Raum manifestieren. Für mich war es wie ein Portal in eine andere Dimension, und zur gleichen Zeit ein grundlegender Baustein der Manifestation des Kosmos. In Indien wird die Doppelpyramide als eine Form des Lingams von Lord Shiva betrachtet, und, wenn man sie um sich selbst visualisiert, als eine Struktur des Schutzes.

„Die Unendliche Einheit oder Ain-Suph wird immer ausserhalb des menschlichen Denkens und Fassungsvermögens gesetzt; und im Sepher Jetzirah sehen wir, dass der Geist Gottes - der Logos, nicht die Gottheit selbst - Eins genannt wird. Eins ist der Geist des lebendigen Gottes, . . . der ewig lebt. Stimme, Geist (des Geistes) und Wort: das ist der Heilige Geist - und die Vierheit. Aus diesem Kubus emaniert der ganze Kosmos. Die Geheimlehre sagt: «Sie wird ins Leben gerufen. Der mystische Kubus, in dem die Schöpferische Idee ruht, der offenbarende Mantra (oder artikulierte Sprache -Vach) und der heilige Puruscha (beide Ausstrahlungen der Urmaterie) existieren in der Ewigkeit in der göttlichen Substanz in ihrem latenten Zustand» - während Pralaya.“ - Geheimlehre III

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Emanation 1

18. Januar 1982, A 4, Eiweiss-Lasurfarbe auf Papier

Dieses Gemälde versucht zu illustrieren, wie aus dem ewigen Einen, das sich wie ein Auge vom Jenseits her öffnet, die Schöpfung sich manifestiert. Die herabströmenden Flammen emanieren die Formen, die Quaterne, die Pyramide. Zur Zeit des Malens hatte ich noch nicht die Geheimlehre studiert und fand die Parallelen erst viel später.

“In der Vierheit wird die erste feste Figur gefunden, das universale Symbol der Unsterblichkeit, die Pyramide, deren erste Silbe Feuer bedeutet.” - Geheimlehre III