« ZURÜCK
EN - DE - FR - ES

103

Widder - Die drei grossen Feuer und die kosmische Kundalini

16. Dezember 2015, Farbstifte und Fotoarbeit

Die drei Feuerzeichen des Tierkreises – Widder, Löwe und Schütze – werden als drei Feuer beschrieben: Das kosmische oder elektrische Feuer ist der Geist, die reine Energie. Es drückt sich durch das Sonnenfeuer aus, durch die Energie der Seele, und dann durch das irdische Feuer durch Reibung oder den sichtbaren Ausdruck der Energie. Bevor sich die Energie zu Sternenstaub verdichtet, um Sterne und Sonnensysteme zu bilden, wird sie in den östlichen Schriften die grosse Schlange Ananta, die kosmische Kundalini genannt. Sie wird mit dem Sternbild des Drachens identifiziert und beschrieben, dass sie sich auf dem grossen Milchmeer bewegt, dem unermesslichen Ozean von Sonnenkugeln in verschiedenen Stadien ihrer Manifestation.

Ich verbildlichte die drei grossen Feuer als drei Sonnen und verwendete dafür das Foto eines Sonnenaufgangs über dem Mittelmeer. Die feurigen Kugeln sind durch herabströmendes Licht verbunden, wobei die niedere von der höheren empfängt und ihrerseits das Licht verteilt.

Ich gestaltete die schlangenförmige Bewegung der kosmischen Kundalini, die sich spiralförmig durch die verschiedenen Ebenen der Schöpfung bewegt, mit Hilfe von Elementen aus einem Foto einer Ringgalaxie. Sie bewegt sich um die drei feurigen Zentren und erschafft die Matrix für die weitere Verdichtung hin zum sichtbaren Universum.


104

Stier - Die höhere Brücke und das Erwachen des Dritten Auges

25. Dezember 2015, Farbstifte und Fotoarbeit

Um die Energiestrukturen in den subtilen Sphären wahrzunehmen, muss man die inneren Sinnesorgane entwickeln und durch rechtes Leben und spirituelle Übungen sein System reinigen. Es gibt verschiedene Energiezentren im Körper. Im Prozess der Entfaltung wird eine Brücke zwischen der Zirbeldrüse und der Hypophyse erbaut, die die entsprechenden subtilen Zentren verbindet. Wenn diese Brücke aus strahlendem Licht erbaut ist, öffnet sich das Zentrum des dritten Auges und ermöglicht subtile Wahrnehmung. Wenn das Bewusstsein weiter angehoben wird, wird eine Verbindung mit dem Zentrum an der Spitze vom Kopf errichtet.

Das Zentrum des dritten Auges steht mit dem Stier in Verbindung; es wird das „Auge des Bullen“ genannt und es herrscht über die Fähigkeit des Hellsehens. Im Kosmos entspricht es dem Stern Aldebaran.

Um diese subtilen Realitäten zu veranschaulichen, machte ich ein „Selfie“ des oberen Teils meines Kopfes. Ich legte darüber ein Bild von Aldebaran mit den umgebenden Sternen vom Stier und konstruierte die Lichtbrücke und das dritte Auge mit der Hilfe anderer Sterne. Ich stellte das Kopfzentrum dar, indem ich das Bild einer Blume umwandelte und die Gestalt der Blütenblätter in eine Bergszenerie umwandelte. Dann arbeitete ich an den Farben und am Strahlen.


105

Zwillinge – Gruppenbewusstsein, Verschmelzen und Hervortreten

08. Februar 2016, Farbstifte und Fotoarbeit

Meditation erzeugt ein Energiefeld um uns herum. Wenn dies in einer Gruppe geschieht, so ist es viel wirkungsvoller. Indem OM als Gruppe geäussert wird, erbaut es einen grossen Lichtkanal in den Himmel und bringt erhabene Energien herein. Dies muss eine länger andauernde Intonation voller Absicht sein. Wir können in Stille die Energien empfangen, die von oben herabsteigen. Dabei mag das individuelle Bewusstsein Gruppenbewusstsein oder gar universales Bewusstsein erfahren.

Um diesen Vorgang darzustellen, verwendete ich ein Foto eines Gruppenlebens, das ich mit Schichten von Blau verschmolz. Im Vordergrund schuf ich ein Feld von verschiedenen Lichtkugeln mit der Hilfe von Fotos von Öllampen, Stadtlichtern und Flammen. Es symbolisiert den Vorgang des Verschmelzens der individuellen Seelen in das Gruppenbewusstsein. Die individuellen Einheiten steigen durch einen Lichtkanal empor zu einem Lichtpunkt, von dem leuchtend weisse und blaue Strahlen hervorkommen. So empfängt die Gruppe den Herabstrom des Lichts und wird emporgehoben.


106

Krebs – Abstieg und Wachstum der Seele in der Materie

06. März 2016, Farbstifte und Fotoarbeit

Krebs repräsentiert den Abstieg der Seele in die Materie und die Beziehung zwischen Mutter und Kind. Mit der Geburt ‚fällt‘ die Seele aus der geistigen Welt in die Materie, eingeschlossen in die dichte Hülle der physischen Inkarnation. Die Mutter nährt das Kind und gibt ihre Liebe. Mutter Natur schützt das Kind, bis es zur Seele erwacht und bewusst wieder von der Materie zurück zum Geist aufsteigt.

Während ich über die Symbolik von Krebs meditierte, bekam ich einen kurzen Blick auf eine konvergierende Spirale. In der Spirale erkannte ich die verschiedenen Schritte vom Abstieg der Seele in die Materie, und dies war verbunden mit der Mutter, die das heranwachsende Kind beschützt. Ihr Wechselspiel erinnerte mich an das Symbol von Krebs, ♋.

Es brauchte jedoch einige Zeit der Suche, bis ich Zugang zu der eigentlichen Komposition des Gemäldes fand. Als Ausgangspunkt wählte ich einen Shalagrama-Stein, einen Ammoniten, dessen Spiralen im Osten als Symbol des universalen Prinzips, Gott betrachtet werden. Ich transformierte Lichtreflektionen von Butterlampen in einem indischen Tempel, um die Stadien des Abstiegs der Seele darzustellen, und legte sie in verschiedenen Farbschattierungen über die Spirale. Für die Mutter und das Kind verwendete ich Elemente von zwei Renaissance-Malern: für die Mutter von einem Bild von Fra Filippo Lippi (1406-1469) und für das Kind von einem Bild von Fra Angelico (1395-1455). Die Spirale endet und beginnt im Herzen des Kindes, das in der Nähe vom Herzen der Mutter ist – Krebs regiert das Herzzentrum. Der Blick von Mutter Natur kommt aus einem Schleier aus Licht; das Gesicht des Kindes strahlt Stärke und Reinheit aus. Das umgebende grünliche Blau weist auf den höheren Herrscher von Krebs hin, Neptun.


107

Löwe – Der Pfad zur Überseele

15. April 2016, Farbstifte und Fotoarbeit

Die Seele ist ein Bild Gottes. Sie ist ein Abbild der Überseele und drückt sich durch das Denken, die Sinne und den Körper aus. Wenn wir die göttliche Strahlung der Überseele berühren wollen, müssen wir unsere Verbindung mit der äusseren Form lösen und uns nach Innen hin orientieren. So wird der innere Mensch gebildet und wir können uns mehr mit der Überseele verbinden.

Als Symbol dieser Orientierung nach oben verwendete ich das Foto eines Freundes, wie er in Tibet auf einer Sanddüne vor einem See steht, Berge im Hintergrund und darüber ein weiter Himmel. Um die fünf Elemente von Erde, Wasser, Feuer, Luft und Raum darzustellen, die die Persönlichkeit umgeben, schuf ich verschiedenfarbige Sphären und die Gestalt des strebenden Menschen mit seinen emporgehobenen Händen.

Durch drei Kugeln – Überseele, Seele und Persönlichkeit – strömt Licht herab und wird im Menschen empfangen. Es wird im Kopf, im Herzen und im Basiszentrum verankert. Das Licht löst den Menschen aus dem Einfluss der umgebenden Sphären heraus. Er ist nach oben hin orientiert, um mit der Quelle des Lichts in Verbindung zu bleiben.


108

Jungfrau – Die Regenbogen-Aura der Weltmutter

14. Mai 2016, Farbstifte und Fotoarbeit

Jungfrau ist der Monat der Weltmutter, des universalen Bewusstseins oder der Grundlage der Schöpfung. In den Veden wird sie Gayatri genannt, das Licht der Welt, und mit dem berühmten Gayatri-Mantra verehrt. Sie wird mit fünf sichtbaren Gesichtern und einem unsichtbaren dargestellt. Von den fünf Gesichtern stellt das auf der äussersten rechten Seite das strahlende Sonnenlicht dar und das Gesicht auf der äussersten linken Seite das besänftigende Mondlicht. Dazwischen sind die drei Gesichter der Primärfarben in der Reihenfolge von Rot, Goldgelb und Blau. Das unsichtbare Gesicht im Hintergrund steht für das absolute Licht des Hintergrunds.

Die Weltmutter wird mit der Regenbogen-Aura dargestellt, was auf die sieben Ebenen der Schöpfung oder die sieben Strahlen des ursprünglichen Lichts verweist. Jede Ebene ist wiederum in sieben Unterebenen unterteilt, was so die kaleidoskopische Schönheit der Schöpfung erzeugt.

Um die Weltmutter darzustellen, wählte ich ein indisches Bild der Mutter und wandelte es um, indem dich die Farben veränderte und die Gesichter mit Auszügen aus Frauenportraits von westlichen Malern ersetzte, hauptsächlich vom 19. Jahrhundert. Ich bewahrte den Farbausdruck der Gesichter. Dann schuf ich eine kreisförmige Regenbogen-Aura um die Mutter und fügte sieben Regenbogen-Hemisphären auf einem blauen Hintergrund voller Sterne hinzu, was auf die Ausweitung des universalen Bewusstseins durch alle Ebenen der Schöpfung hinweist.


109

Waage – Durchqueren des Sonnenzentrums

14. Juni 2016, Farbstifte und Fotoarbeit

Die Waage lehrt, sich vom Äusseren zum Inneren zu wenden, vom Umkreis des Lebens zum Zentrum. Dies wird symbolisiert von einem Kreis mit einem Mittelpunkt, was das Sonnenzentrum darstellt. Wenn wir über den zentralen Punkt des Herzzentrums meditieren, können wir in die subtilen Sphären eintreten und zu den höheren Ebenen emporsteigen. Der feurige Funke des ICH BIN ist der Sonnenengel, der wir unserem Wesen nach sing. Er ist ein Strahl von der Sonne. Auf der Reise empor kehren wir zu unserer Quelle zurück. Der Mensch ist ein potentielles Sonnensystem. Die Sonne, die wir sehen, ist ein Tor zur zentralen Sonne und diese wiederum ist ein Ausdruck der spirituellen Sonne. Wie die Sonne ist der Mensch ein Mikro-Bild der kosmischen Person. Diese Symbolik ist eine tiefe Meditation.

Während ich über die Symbolik der Waage nachdachte, versuchte ich die Zentren der verschiedenen Kreise zu visualisieren. Jedes Wesen hat einen individuellen Mittelpunkt und daher verschiedene Umkreise. Da sie jedoch alle Ausdrucksformen der einen Existenz sind, wird dies beschrieben als „Zentrum überall, Kreisumfang nirgends“.

Auf die Mittelachse des Bildes platzierte ich eine menschliche Silhouette mit den Energiezentren und einem strahlenden Herzzentrum. Im Hintergrund ist eine grössere feurige Silhouette, die das Sonnenwesen symbolisiert. Ich umgab sie mit Kreisen von verschiedener Grösse, um die verschiedenen Sphären und ihre Begrenzungen darzustellen. Vertikale Linien unterschiedlicher Längen illustrieren die Stufen des Aufstiegs durch die verschiedenen Ebenen.

Ich transformierte ein Bild von Krishna, um die kosmische Person darzustellen. Das menschliche und das solare Wesen schauen zur kosmischen Person, ihrem Ursprung. Die kosmische Person ist von einer Aura eines Sternenfeldes umgeben.


110

Skorpion - Mars der Kumara und das sechsarmige Kreuz

18. Juli 2016, Farbstifte und Fotoarbeit

Skorpion wird von Mars regiert. Auf der weltlichen Ebene steht das Mars-Prinzip mit Blut, Kampf und Konflikten in Beziehung. Im Osten wird der erhabene Aspekt von Mars als Kumara visualisiert, das ‚Ich bin‘-Bewusstsein (erklärt in dem Buch ‚Mars. Der Kumara‘ von Dr. K. Parvathi Kumar). Wir können den Kumara als Licht visualisieren, das aus unserem Zentrum in sechs Richtungen hervorstrahlt – Ost, West, Nord, Süd, Oben und Unten. Das sechsarmige Kreuz stellt die sechs Dimensionen dar. Er wird als ein ewiger Jüngling von 16 Jahren beschrieben. Er hält einen Speer als eine kraftvolle himmlische Waffe. Wir können uns mit ihr als der Energie im Inneren unserer zerebrospinalen Säule identifizieren, die die niedere Natur durchdringt.

Der Kumara stellt die Achse Stier-Skorpion dar, um die herum der Tierkreis gebildet ist. Stier wird von Venus regiert und Skorpion von Mars. Die mit Skorpion verbundene männliche Energie von Mars tötet das Böse und bringt die Schlange der Weisheit hervor. Die weiblichen Qualitäten von Venus besänftigen die männliche Qualität von Macht und bringen Schönheit hervor.

Um diese Symbolik darzustellen, wandelte ich das Bild einer Statue des Kumaras mit einem Speer um. Ich konstruierte das vom Zentrum ausstrahlende sechsarmige Kreuz. Ich stellte es in die Mitte einer Ringgalaxie (Foto der NASA). Hinter den Kumara platzierte ich eine rote Rose, die die rötliche Aura bildet, ein Symbol des Schönheitsaspekts von Venus. Der Stängel der Rose ist mit der vertikalen Achse verschmolzen. Ich wandelte ihre Blätter in eine schlangenähnliche Form um, auf der der Kumara steht.


111

Schütze – Sieben Seher und sieben Bewusstseinsebenen

11. August 2016, Farbstifte und Fotoarbeit

Die östliche Weisheit beschreibt sieben in der Schöpfung wirkende Intelligenzen, die auf der kosmischen Ebene als sieben Prinzipien existieren. Sie werden die sieben Seher / Rishis oder die sieben Richter genannt. Sie haben sich als die sieben Sterne des Grossen Bären inkarniert und sich als sieben Strahlen zum Ausdruck gebracht. Dieses Prinzip drückt sich auch auf Erden als sieben grosse Weisen aus, als sieben Bewusstseinsebenen und in den sieben Energiezentren des menschlichen Körpers.

Die spirituelle Astrologie erklärt, dass Schütze das Zeichen des Richtens ist und die sieben Richter mit diesem Zeichen in Verbindung stehen. Schütze ist das Zeichen des Strebens nach erhabenen Zielen, wo der spirituelle Schüler davon träumt, ein Seher zu werden, dessen Pläne im Einklang mit dem kosmischen Plan sind.

Zu Beginn dieses Bildes überarbeitete ich ein Foto des Grossen Bären. Sieben Strahlen in den Farben, die den damit verbundenen Sehern entsprechen, kommen zur Erde herab. Dort werden die sieben Rishis als sieben Flammen darstellt, die ich auf die Gestalt der Erde überlagerte. Eine der Flammen strahlt in einer menschlichen Silhouette, in der eine Linie aus Regenbogenfarben die sieben Zentren verkörpert. Die Silhouette steht auf einer strahlenden bläulichen Sphäre. Der von einer subtilen Aura umgebene Globus erscheint wie die Pupille eines grossen Sehers. Das Bild hat einen Hintergrund aus Blau, der Farbe Jupiters, dem Herrscher von Schütze.


112

Steinbock – Der Berg, der Stern, das weisse Gewand und das Tor des Todes

8. September 2016, Farbstifte und Fotoarbeit

Das Zeichen Steinbock wird als ein Berggipfel dargestellt, als der Punkt, wo Geist und Materie sich treffen. In diesem höchst subtilen und lichtdurchlässigen Zustand wird die Individualität so rein und transparent, dass das Licht von oben hindurchstrahlt. Die Persönlichkeit steigt zum höheren Selbst auf und die Seele bereitet sich darauf vor, die Überseele zu empfangen. Wenn die Überseele in eine Form herabsteigt, wird das Christusbewusstsein in einem reinen Gefäss geboren. Im Neuen Testament wird dieser reine Lichtkörper das „strahlende weisse Gewand“ genannt. Nachdem die Persönlichkeit überwunden ist, wird die Seele auf dem Berg der Verklärung verherrlicht. Es ist auch der Berg Sinai, wo Moses das „ICH BIN DAS ICH BIN“ im brennenden Busch erlebt. Der reine Lichtkörper wird durch einen strahlenden fünfzackigen Stern symbolisiert. Dieser Stern ist auch in der Gestalt des Menschen mit seinen ausgestreckten Armen, den zwei Beinen und dem Kopf verkörpert. Wir können diese Position einnehmen und uns mit geschlossenen Augen vorstellen, wie oranges oder goldenes Licht in uns eintritt.

Diese Symbolik ist in diesem Gemälde dargestellt. Für das orange Licht habe ich das Foto eines kosmischen Nebels umgewandelt, für den Berg das Foto eines Schweizer Berggipfels. Die Gestalt des Christus ist einem indischen Bild entnommen.

Steinbock wird auch das Tor des Todes genannt, die Befreiung aus der Bindung der Form. Krebs, das gegenüberliegende Zeichen, wird das Tor des Erdenlebens genannt, wo sich die Seelen in der Materie verlieren. Krebs wird vom Mond regiert. Ich habe den Zyklus der Inkarnationen mit den Mondphasen vom Nicht-Mond (Neumond) zum Vollmond und zurück zum Nicht-Mond dargestellt. Der Vollmond ist in das Zentrum einer grossen Mondsichel platziert, einem Symbol des formgebundenen Bewusstseins. Die bleichen Lichtkugeln unten stellen die in der Materie gebundenen Seelen dar.


113

Wassermann – Der Wassermann-Topf und der ewige Tänzer

8. Oktober 2016, Farbstifte und Fotoarbeit

Die Weisheitslehren beschreiben den Vorgang der Manifestation als einen Tunnel, wo auf der einen Seite die Schöpfung ist und auf der anderen Seite ein scheinbares Vakuum, der potentielle Raum. Dies wird vom Symbol des Wassermann-Topfs illustriert. Er hat zwei Öffnungen: von der einen Seite sieht man ein ständiges Herabströmen von Wasser, doch auf der anderen Seite kommt kein Wasser herein. Es scheint, als käme es aus dem Nichts und dass eine Magie die Schöpfung hervorbringt.

Die Wellen des Raum-Ozeans kommen in rhythmischen, tanzenden Bewegungen aus dieser Quelle. Der Herr dieses vibrierenden Prinzips in der Schöpfung ist Shiva als der ewige Tänzer, Nataraja genannt. Wenn er seinen Tanz beendet, dann hört die Schöpfung auf.

Für das Bild nahm ich das Foto einer Statue des tanzenden Shivas in meinem Arbeitszimmer und erstellte einen Wassermann-Topf mit herabströmendem Wasser. Der Topf leuchtet in Violett und Blau, den Farben des Wassermanns. Der ihn umgebende Flammenboden steht für die Sphäre, in die hinein die Manifestation geschieht. Shiva tanzt in dem Wasserstrom, der sich zu den Spektralfarben auffächert. Er ist von schlangenähnlichen Formen auf einem sternbedeckten Hintergrund umgeben, die die Schwingungen des Raumes symbolisieren. Die rhythmischen Pulsierungen des Raumen werden von seiner kleinen Trommel auf der linken Seite dargestellt. Der Globus im Hintergrund unten steht für die Erde, die die Wassermann-Energien empfängt.


114

Fische - Der Grosse Fisch und die Saat des Universums

14. November 2016, Farbstifte und Fotoarbeit

Fische steht für die Auflösung eines alten Zustands gefolgt von einer Lücke und dem Beginn eines neuen Zyklus. Die Geschichten von kleineren und grösseren Sintfluten entsprechen den monatlichen Zyklen von Neumond und Vollmond oder dem Ende und Beginn des Sonnenjahrs. Die Weisheitslehren erklären, dass die Erde, das Sonnensystem und auch das Universum durch solche Zyklen gehen. Es gibt periodische Auflösungen, die Pralaya genannt werden. Die Saaten der vorherigen Schöpfung werden die „Flut“ hindurch in einem Medium aufbewahrt, das durch ein Schiff symbolisiert wird, und der Herr in der Form eines grossen Fisches bringt die Saaten zu der neuen Schöpfung.

Ich visualisierte den Zyklus durch einen Kreis mit einem Mittelpunkt, Symbol der Sonne. Der Mittelpunkt ist zugleich ebenfalls wie eine Sonne, von der ein Strom hervorkommt. Das Wasser der Flut überschwemmt teils den Kreis. Zu diesem Übergangspunkt hat der Grosse Fisch das Boot hingezogen. Darinnen sind die Manus, die Saat einer neuen Schöpfung. Die Darstellung der Manus und dem Fisch wurde ausgehend von einer alten Mahabharata-Illustration von Ramanarayanadatta Astri erstellt. chwingungen des Raumes symbolisieren. Die rhythmischen Pulsierungen des Raumen werden von seiner kleinen Trommel auf der linken Seite dargestellt. Der Globus im Hintergrund unten steht für die Erde, die die Wassermann-Energien empfängt.


115

Widder – Durchdringung

12. Dezember 2016, Farbstifte und Fotoarbeit

Die alten vedischen Seher haben mit Hilfe von Symbolen tiefe Weisheit beschrieben. Sie sahen die Manifestation einer neuen Schöpfung aus einem goldenen Ei hervorkommen und die verschiedenen Dimensionen des Raumes durchdringen. Sie visualisierten den Beginn eines neuen Zyklus mit der Geschichte, wie der Kopf des stolzen Daksha abgeschnitten und durch das Haupt eines Widders ersetzt wird, dem Symbol von Widder, der Kraft des Hervortretens und Durchdringens. Weiter nahmen sie das Pferd als ein Symbol der Lebenskraft und sie sahen das Zeichen Widder als den Kopf des Pferdes. Die Sonnenstrahlen, die Übermittler der Lebenskraft, werden Pferde genannt und die sieben Strahlen werden als sieben Pferde gesehen, die den Sonnenwagen ziehen. Die Sonnenstrahlen werden verstanden als dass sie den Raum durchdringen und gleichzeitig in der Sonne, auf Erden und dazwischen gegenwärtig sind.

Während ich mehrere Tage über diese Symbole und Qualitäten meditierte, entwickelte sich langsam das Bild. Ich nahm den Widderkopf von dem Foto eines Brunnens in der Berner Altstadt. Ich stellte ihn in einen Kreis von zwölf Sonnen und schuf eine Sphäre mit den sieben Spektralfarben auf einem sternbedeckten Hintergrund. In die Mitte stellte ich eine eiförmige Form, aus der sich Licht ausbreitet – Symbol für die Urtiefe Aditi, die Mutter, welche die Devas gebiert, angefangen mit dem Sonnenlicht.

Im unteren Teil des Bildes gestaltete ich eine feurige Sphäre um die Sonne und ich platzierte dort sieben weisse Pferdeköpfe und fügte zu ihren Köpfen Flammen in den Farben der sieben Strahlen. Ich kreierte die Pferdeköpfe mit der Hilfe eines Wikipedia-Fotos von „Aleph“, welches die Quadriga des Brandenburger Tors in Berlin bei Nacht zeigt.


116

Stier - Krishnas Flöte, mikro- und makrokosmische Zentren

29. Januar 2017, Farbstifte und Fotoarbeit

Die östliche Weisheit kennt sieben sensitive Punkte entlang der Wirbelsäule und im Kopf, die sieben Chakras. Sie werden mit Krishnas Flöte verglichen, mit der er die Mitmenschen verzaubert. Die sieben Zentren sind wiederum in der Gegend zwischen dem Kehlzentrum und einem Punkt genau oberhalb des Ajna-Zentrums, der Geburtsort Indras genannt. enthalten. Es gibt sieben weitere Zentren oberhalb vom Nacken, dem vom Stier regierten Bereich. Auf der solar-kosmischen Ebene stehen diese Zentren mit den sieben Sternen der Konstellation der Plejaden in Beziehung. Die Sekretionen der Drüsen in dieser Körpergegend werden die spirituelle Nahrung genannt, mit der die Plejaden den Jünger nähren. Nach der ‚Spirituellen Astrologie‘ werden die Plejaden als die Frauen der sieben grossen Seher beschrieben, welche die Konstellation des Grossen Bären bilden. Sie erstellen eine Verbindung zwischen den sieben Sternen des Grossen Bären und den sieben Zentren oberhalb vom Nacken des Jüngers.

Um diese Beziehungen zu visualisieren, schuf ich die subtile Form des Kopfes als zwei ovale Lichtfelder. Krishnas Flöte als Wirbelsäule stellte ich durch Verschmelzen und Transformieren einer Bambus- und einer Messingflöte her, fügte sieben weisse Punkte hinzu und platzierte sie diagonal ins Bild. Ich gestaltete die makrokosmischen Zentren der Plejaden und des Grossen Bären und verband sie mit Lichtstrahlen mit dem Kopf, wo man die mikrokosmischen Entsprechungen sehen kann. Die sieben Zentren oberhalb vom Nacken werden von sieben Sternen symbolisiert, die mit Regenbogenfarben mit dem Kopf verbunden sind.

Mithilfe des Fotos eines Lingams schuf ich die symbolische Darstellung der verschiedenen Bewusstseinsebenen und platzierte unter die Flöte und auf eine Pfauenfeder, dem Symbol von Lord Krishna; sie bildet den Hintergrund.


117

Zwillinge – Ardhanari, der männlich-weibliche Gott

18. Februar 2017, Farbstifte und Fotoarbeit

Wenn die Schöpfung aus dem Hintergrund der absoluten Existenz hervorkommt, manifestiert sie sich als Existenz mit Gewahrsein. Sie wird auch Vater-Mutter genannt, das Wechselspiel des männlich-weiblichen Gottes. Wir sagen nicht, es sei männlich und weiblich, da es eine untrennbare Einheit bildet. Es ist der Ardhanari der Inder, der hebräische Adonai oder der griechische Hermaphrodit. Ardhanari wird normalerweise dargestellt mit der rechten Seite als der männliche Shiva und der linken Seite als seine Gefährtin Shakti, seiner Energie.

In der Astrologie wird der männlich-weibliche Gott das soli-lunare Prinzip genannt, das Licht und seine Reflektion. Es ist mit Zwillinge verbunden, wo sich die Einheit in zwei aufteilt. In unserem Körper steht das linke Auge mit der Mutter, dem lunaren Prinzip und dem Ida-Nadi (subtiler Nerv) in Verbindung; das rechte Auge ist mit dem Vater, dem solaren Prinzip und dem Pingala-Nadi verbunden; der Sohn wiederum ist die Sushumna sowie das Ajna-Zentrum oder das dritte Auge.

Für das Gesicht von Ardhanari verschmolz ich Fotos einer Durga-Statue und vom mittleren Gesicht einer Dattatreya-Statue, die Vishnu symbolisiert. Beim rechten Auge schuf ich den Strahlenkranz der glänzenden Sonne, beim linken Auge die Mondsichel umgeben von einem Feld von Dunkelblau. Ich wandelte ein Bild von Aldebaran, dem „Auge des Bullen“ zum dritten Auge um; und Regulus, der blau-weisse Stern der Konstellation Löwe, ist im Zentrum der Krone platziert.